Entscheidungen in der öffentlichen Verwaltung werden durch finanziell begrenzte Handlungsspielräume, unterschiedliche politische Ausrichtungen und verfassungsmäßig vorgegebene Entscheidungskompetenzen eingeschränkt. Deshalb muss einerseits immer um Entscheidungen gerungen werden, was andererseits aufgrund der speziellen Gegebenheiten in der öffentlichen Verwaltung erschwert wird.
Aktuell reißt die Corona-Pandemie riesige Löcher in die öffentlichen Haushalte. Für die öffentliche Verwaltung bedeutet dies, ihre begrenzt vorhandenen finanziellen Ressourcen so einzusetzen, dass damit ein Maximum an Daseinsvorsorge durch öffentliche Einrichtungen vorgehalten werden kann. Ein Weg dahin sind Wirtschaftlichkeitsrechnungen.
(Kommunal-)Politische Entscheidungen sind aber mitunter nicht nur oder nicht primär auf `Wirtschaftlichkeit` ausgerichtet, ihre beabsichtigte Wirkung ist stattdessen mehrdimensional. Trifft dies zu, bedarf es weitergehender Verfahren der Entscheidungsfindung.
In der öffentlichen Verwaltung wird vor allem `gemeinwohlorientiert` entschieden. Ein Begriff, der nur Gutes verheißt. Aber was heißt `gemeinwohlorientiert` genau? Soll dieser Begriff nicht primär verschleiern, dass wirtschaftliche oder soziale Kriterien eher eine untergeordnete Rolle gespielt haben? Und wie kommt man zu gemeinwohlorientierten Entscheidungen? Was macht sie aus? Wie soll also sachgerecht und sinnvoll entschieden werden?
Anhand des Buches ,Entscheidungsmethoden in der öffentlichen Verwaltung’, erschienen am 31.03.2021, beleuchtet das Seminar zentrale Aspekte für Entscheidungen in der öffentlichen Verwaltung, thematisiert für die öffentliche Verwaltung geeignete Wirtschaftlichkeitsberechnungen sowie alternative Entscheidungsmethoden. Praxisbeispiele aus dem kommunalen Alltag verdeutlichen die unterschiedlichen Ansätze und Instrumentarien zur Entscheidungsfindung.
Schwerpunkte:
Die Entscheidungskrise – und wie damit umgehen?
Von der Organisation über interne Entscheidungsabläufe zu den Finanzen und der Bürgerbeteiligung - stimmen die Rahmenbedingungen?
Viele Werkzeuge im Baukasten – begrenzter Nutzen? (Digitalisierung/Bürgerbeteiligung/Aufgabenkritik/Social Media)
Wirtschaftlichkeitsprinzipien – was gilt?
Entscheidungsunterstützende Kennzahlen – was nützt?
Ablauf von Entscheidungsprozessen
Investitionen als bedeutendes Entscheidungsproblem
Wirtschaftlichkeitsrechnungen als Entscheidungshilfe
Gesamtwirtschaftliche Kosten-Nutzen-Berechnungen
Dozent:
Helge Holm, Dipl. Verwaltungswirt, Autor div. Bücher (u. a. Haushaltskonsolidierung in Kommunen)
Arbeitsmittel:
Bitte bringen Sie einen Taschenrechner mit. |
